Das Amtsgericht Saarbrücken hat auf den Eigenantrag der in Saarbrücken ansässigen Bruch Brauerei GmbH das vorläufige Insolvenzverfahren angeordnet und Rechtsanwalt Dr. Dennis B. Blank aus der Saarbrücker Kanzlei BLANK + Partner Rechtsanwälte zum „starken“ vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Der Geschäftsbetrieb wird in enger Abstimmung mit dem Geschäftsführer Lukas Bruch vollumfänglich fortgeführt; die Belieferung der Kunden ist damit sichergestellt. Die Löhne und Gehälter der 12 Beschäftigten sind über eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes mit Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit für die Monate Januar bis März 2022 abgesichert.
Während der Betriebsfortführung im Eröffnungsverfahren werden Sanierungsmöglichkeiten geprüft, um die seit dem Jahr 1702 im Familienbesitz befindliche Privat-Brauerei (inzwischen in 9. Generation) zu erhalten. Die Krise des insolventen Unternehmens ist nur zu einem Teil auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, die jedoch zu starken Umsatzeinbrüchen geführt hat: Feste und Veranstaltungen sind ausgefallen, die Gastronomie war über mehrere Monate geschlossen. Insgesamt wurde der geplante Umsatz von 10000 Hektoliter bei weitem nicht erreicht.
Dem vorläufigen Verwalter ist es gelungen, die notwendige Liquidität zu beschaffen, um die für das Brauen von Bier notwendigen (seit Anfang des Jahres stark verteuerten) Rohstoffe wie Malz und Hopfen einzukaufen. Inzwischen läuft die Produktion wieder auf Hochtouren. Laut Braumeister Martin Wentzler reifen derzeit in den Tanks u.a. Zwickel, Pils und Landbier. Zudem wurde jetzt frischer „Maibock“ angesetzt. Für dieses Saisonbier war im letzten Jahr die Nachfrage sehr groß. Bruch setzt unter anderem auch auf Spezialbiere. So lagert seit Monaten Saarbrücker Bier in einem Rumfass aus Jamaika. Diese Spezialität soll noch im Februar abgefüllt und verkauft werden.
Laut Verwalterhaben sich bereits strategische Investoren gemeldet, die trotz bundesweit schwierigem „Biermarkt“ eine Zukunft für die traditionellen Biere von Bruch sehen. „Bis Ende März sollten wir wissen, wohin die Reise geht“, so Dr. Blank.